Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/200

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hatte, um etwas auszuruhen, und den schweren Ranzen mit seinem geheimnißvollen Inhalte neben sich liegen sah, da konnte er sich nicht länger halten. Er öffnete ihn, und sah – Eicheln und Tannenäpfel. Voll Unwillen schüttelte er sie von der Brücke hinab in den angeschwollenen Fluß. Aber, wie ward ihm, als er ein helles Klingeln hörte, wenn die Eicheln und die Aepfel die Steine in der Ilse berührten, als er sah, daß er das pure Gold verschüttet hatte. Bloß vor Schrecken machte er schleunig den Ranzen zu, um etwas noch zu retten. Und als er nach Hause kam, kehrte er ihn ganz um, störte aus den Winkeln alles heraus, was noch darin war, und da fand sich doch immer noch so viel, daß er sich ein kleines Bauergütchen dafür erkaufen konnte.

*     *     *

Volkssagen von Otmar, S. 169.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/200&oldid=- (Version vom 1.8.2018)