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Aber der Vater Notburga’s war heimgekommen von seinem Streifzuge, und hatte nichts von seiner Tochter erforscht; denn an das andere Ufer dachte er nicht, weil hinauf und hinab keine Fähre war, weit und breit, die sie hätte hinüberfahren können; auch der Bräutigam Notburga’s war kommen mit hochzeitlichem Geleite und im festlichen Schmucke, aber er war auch wiederum heimgezogen, ohne die Braut mit sich zu führen. Schon war der Kukuk verstummt und die Nachtigallen, die bei Notburga’s Flucht zum ersten Mal gesungen, da machte endlich der weiße Hirsch den Vater aufmerksam. Und als er immer und immer wieder kam, und er ihn endlich ein Mal vor Kaspars Fenster stehen sahe, da ging er zu Kaspar, und fragte nach des Thieres seltsamen Gängen. Und Kaspar gestand in der Bestürzung alles, was er wußte; denn eben band er dem Hirsche ein

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/211&oldid=- (Version vom 1.8.2018)