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Tüchlein mit reifen Sommeräpfeln von Notburga’s Lieblingsbaume an.

Flugs machte sich nun der Kaiser auf mit seinen Rittern und Edelknechten, und verfolgten zu Pferde den Hirsch. Und als er sich in den Neckar stürzt, da sprengt auch der Kaiser hinein, und ihm folgten auch die andern auf ihren Rossen.

Drüben verschwand der Hirsch zwischen den Sträuchern, aber der Kaiser sprengte schnell nach, und sah ihn noch im Blick in eine Höhle rennen. Und als er abstieg, und mit seinem Gefolge hineintrat, lag er auf weichem Moos, und Notburga kniete mit gefalteten Händen vor einem Crucifix, das ihr Kaspar auch geschickt hatte, und betete. Da erschrack der Vater, denn sie sah ganz todtenbleich aus, weil sie nicht mehr hervorgekommen war an das Sonnenlicht, seit der Hirsch sie hierher trug.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/212&oldid=- (Version vom 1.8.2018)