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und sperrte sie ein. Warum? das verschweigt die Sage.

Bodo trieb aber das Ding zu arg, er hieß bald im ganzen Harzgau der Mädchenräuber. Keine Dirne wagte sich die Straße mehr, sondern nahm lieber einen großen weiten Umweg.

Das hörte ein Zauberer, der tief im Harze in einem von Felsen und düstern Tannenwäldern umschlossenen Thale seine Wohnung hatte. Er war ein mächtiger Mann, und trieb mit allen Naturkräften ein beliebiges Spiel. Aber nur Gutes zu wirken, übte er seine Macht, nur den Bösen strafte er durch seinen Zauberstab.

„Halt, Bursche!“ sprach er einst, „dein Unwesen soll sich enden!“

Gegen der Burg über im Walde verbarg er sich, das Thun und Lassen Bodo’s zu beobachten, ihn auf der That zu ertappen. Aber lange Zeit mußte er vergebens warten;

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/224&oldid=- (Version vom 1.8.2018)