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Zimmern, die alle voll Gold und Silber, blitzenden Steinen und köstlichen Perlen waren. Wie starrte er alle die schönen Sachen an, und schlug voll Verwunderung in seine Hände!

Die Schloßjungfer war indessen verschwunden, und da der Schäfer meinte, daß er nicht umsonst hierher geführt worden sey, so öffnete er seinen Ranzen, warf heraus, was drin war, und füllte ihn mit Kostbarkeiten aller Art, mit Gold und edlem Schmuck, bis nichts mehr hinein wollte. Dann stopfte er alle Taschen voll, alle Winkel in seiner Kleidung, wo nur etwas zu verwahren war, und zuletzt nahm er den Hut umgekehrt in den Arm und füllte auch diesen an. Dabei verlor er aber die Blume davon. Die Gierde, immer mehr von den schönen Kostbarkeiten einzustecken, ließ es ihn nicht bemerken; auch hörte er nicht, wie im Nebenzimmer eine seufzende Stimme rief: „Ach! vergiß

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/230&oldid=- (Version vom 1.8.2018)