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und ruhen. Wo er hinsah, war eine große Wasserfläche um ihn her, und er zitterte vor Furcht, wie er wieder an das Ufer kommen solle. Indem hatten sich die drei Schwäne um ihn versammelt, als wollten sie ihn beruhigen. Da vergaß der Knabe die Gefahr, fuhr hastig mit der Hand nach dem schönsten, aber ach! – das unsichere Fahrzeug schlug um, und er sank hinab in die blaue Fluth.

Als er aus der ersten Betäubung erwachte, sah er sich auf einem Ruhebette in einem prächtigen Schlosse, und vor ihm standen drei wunderschöne Jungfrauen.

„Wie kamst du hierher?“ fragte die eine mit holder Miene, und ergriff seine Hand.

„Ich weiß es selbst nicht,“ sprach er, „wie mir geschehen ist, aber ich wollte drei weiße Schwäne auf einem Teiche haschen, und fiel dabei ins Wasser.“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/243&oldid=- (Version vom 1.8.2018)