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Im Dörfchen war Freude und Erstaunen über sein Wiedererscheinen. Alles versammelte sich um ihn her, hörte mit weit aufgesperrtem Munde zu, was der Knabe erzählte, aber niemand glaubte ihm ein Wort.

Nach der ersten Freude, seine Heimath wieder gesehen zu haben, fand sich aber wieder eine leise Sehnsucht nach dem unbekannten Lande ein. Sie wuchs mit jedem Tage. Umsonst lief er oft zum See, die Schwäne erschienen nicht wieder. Er weinte von neuem, er härmte sich ab, nirgends fand er Ruhe. Immer seufzte er nach jenen paradiesischen Gefilden, und immer vergebens. Da bleichten seine Wangen ab. Langsam schlich er noch um den See, setzte sich ermattet an das Ufer, entschlummerte, und nie erwachte er wieder.

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Badensche Wochenschrift von 1807.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/250&oldid=- (Version vom 1.8.2018)