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des Orts, wo es vorfiele, bei demjenigen zu verantworten, dessen Gesandter und Hirt er wäre. Das wirkte. Die Hildesheimer fochten wie die Löwen. Der schwache Kaiser gab sich zwar alle Mühe, durch Zurufen und Aufbieten seines ganzen Ansehns dem Tumulte Einhalt zu thun, aber umsonst. Kein Mensch hörte darauf, und er war froh, als er sich mit heiler Haut durch das Volk gedrängt und in seinen Pallast geflüchtet hatte.

Die Hildesheimer blieben Sieger. Sie schlugen die Fuldaer zum Tempel hinaus, und verrammelten die Thüren.

Unter den Metzlern und Zuschauern – so lautet nun die Sage – befand sich auch der Teufel. Er schlug wacker mit drein, und als der Sieg entschieden war, schwang er sich sichtbar empor, fuhr durch ein Loch des Kirchengewölbes in die Höhe, und rief den Goslarern mit Hohngelächter zu:

Hunc diem bellicosum feci!“

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/275&oldid=- (Version vom 1.8.2018)