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Das Loch, wodurch er fuhr, hat nie können zugemauert werden, so oft man es auch versuchte. Immer fielen Kalk und Steine wieder heraus, und viele Jahrhunderte hindurch blieb es offen; denn alles Verstopfen half nichts. Endlich ließ es der Herzog Anton Ulrich von Braunschweig, um das ärgerliche Andenken an diese Begebenheit zu vertilgen, zumauern, und, da eine Bibel als Stein mit eingesetzt wurde, so stand das Gemauerte, und steht noch.

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Daß diese blutige Scene wirklich so, wie sie hier erzählt ist, unter des schwachen Heinrichs Regierung im Dom zu Goslar vorfiel, ist außer Zweifel. Es blieben nicht nur eine große Menge auf der Stelle und um die Kirche her, sondern viele, die sich in die abgelegensten Winkel der Kirche bis unter das Dach flüchteten, mußten hier, da das Gemetzel

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/276&oldid=- (Version vom 1.8.2018)