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Der Mäusethurm.

Wer die reizenden Gegenden des Rheins von Mainz bis Koblenz durchwanderte, oder auf den klaren Fluthen des alten deutschen Stroms die großen Bilder einer großen Natur vor dem trunkenen Auge magisch vorüberziehen ließ, dem zaubert auch gewiß die Erinnerung das Bild des alten wankenden Thurms herbei, dessen Namen er hier als Ueberschrift liest; sieht ihn wieder vor sich, wie er auf der kleinen Insel unter Bingen, nahe dem linken Ufer, dem Rhein entsteigt, und hört noch den geschwätzigen Schiffer, der ihm mit ernster Miene die seltsame Mähre des Thurms erzählte, und schaudernd, ob des schrecklichen Beispiels von bestrafter Pfaffengrausamkeit alter Zeiten, ein „Gott sey bei uns!“ ausrief.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/279&oldid=- (Version vom 1.8.2018)