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Armen wurden ungestümer, und forderten mit furchtbarer Stimme Brot. Da ließ Hatto eine große Anzahl Hungriger, unter dem Scheine, als sollten Früchte und Lebensmittel unter sie ausgetheilt werden, in einige Kornhäuser sich sammeln, ließ sie dann zuschließen und in Brand stecken, so daß alle den elenden Tod in den Flammen starben; und während der Unglücklichen Klagegeschrei aus dem Feuer himmelan stieg, rief er mit ruchloser Fühllosigkeit den Mithelfern des Verbrechens zu: „Hört ihr, wie die Mäuse pfeifen!“ –

Aber es schwieg nicht bei dieser Gräuelthat die Rache des Himmels, die einen wunderbaren und noch nie erhörten Tod über Hatto verhängte. Es entstand nämlich und stürzte aus der Asche der erbärmlich Verbrannten ein solches Heer Mäuse auf ihn zu, daß, wohin er sich auch wenden mochte, diese Thiere mit Bissen ihn verfolgten. Flüchtete er sich auf

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/281&oldid=- (Version vom 1.8.2018)