Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/282

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die steilsten und höchsten Oerter, – an den Wänden hinauf kletterten sie ihm nach. Schloß er sich noch so eng ein, so drangen sie durch die kleinsten Ritzen, stürmten in überschwenglicher Menge auf ihn los, und bissen, zerfleischten und zernagten ihn. Und so groß war ihr Ungestüm, daß, je heftiger man sie abzutreiben suchte, mit desto stärkerer und erneuerter Wuth sie auf ihn los gingen, – ja, wo sie an Wänden und Tapeten seinen Namen fanden, den nagten sie weg.

Als sich nun der Bischof in dieser jämmerlichen Lage zu Lande nirgends sicher sahe, da suchte er im Wasser Hülfe. Er ließ deshalb schleunig einen Thurm in den Rhein bauen, und floh in einem Nachen dahin. Durch doppeltes Bollwerk sich sicher während, hoffte er, der reißende Strom werde den Mäusen den Zugang zu ihm verwehren, und er so vor ihrer Wuth gerettet seyn. Allein auch hier entging

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/282&oldid=- (Version vom 1.8.2018)