Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/300

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Mathilde kämpfte lange mit sich, was sie thun sollte. Endlich entschloß sie sich, aus Liebe zu Gott, doch lieber mit dem Teufel selbst im Bunde zu stehen, als ihres Vaters Beischläferin zu werden. Sie willigte daher in das Begehren des Teufels, machte jedoch die Bedingung, daß er sie zuvor unter drei Malen, wenn er sie besuche, ein Mal schlafend finden müsse.

Um nun allen Schlaf von sich abzuwehren, nahm die Prinzessin sich vor, eine große kostbare Stickerei zu arbeiten, die sie stets munter erhalten solle. Sie fing das Werk an. Oft überfiel sie aber doch dabei ein Schlummer, und nur ihr treues Hündchen, Quedl, der stets zu ihren Füßen lag, weckte sie dann wieder.

Der Teufel kam ein Mal, er kam zum zweiten, er kam zum dritten Male. Mathilde wachte, oder Quedl weckte sie.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/300&oldid=- (Version vom 1.8.2018)