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die Sagen und Mährchen, wie ihre Sammler jetzt häufig klagen, unter dem Volke selbst so selten geworden sind. Hernach ist die Noth und der Druck der jüngsten Zeit hinzugekommen, und so haben nach und nach die seltsamen Wesen und Gestalten der alten Sagenwelt sich von der unfreundlichen Wirklichkeit in ihre Wälder, Burgen, Klüfte und Höhlen, oder in ihre luftige Heimath auf eine Zeitlang zurückziehen müssen.

Aber sie werden wiederkehren, und die glorreiche Zeit, welche uns angebrochen ist, und worin Alles ehrwürdig-Alte in erneuerter Form wieder auferstehen muß, wird auch sie wieder, und hoffentlich in noch besserer und verjüngter Gestalt, zurückführen und in ihr altes schönes Recht einsetzen; ja, es ist zu erwarten, daß diese Zeit selbst dereinst als der Beginn eines neuen würdigen Sagenkreises und einer großen nationalen Poesie, von den kommenden Geschlechtern werde betrachtet werden.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite XXVIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/31&oldid=- (Version vom 1.8.2018)