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einem Winkel des Hofes versteckten Nußbaume ein Grab, und dann schlichen sie, in weiße Betttücher gehüllt, durch die nur angelehnte Hinterthür ins Haus, und in die schwach vom Monde erleuchtete Stube. Ilsabe lag wachend in ihrem Ehebette, und in ihren Armen schlief – Markus. Erschreckt durch die Geistergestalten, sprang sie aus dem Bette, und versteckte sich unter demselben. Ein Schlag von Hartungs Axt tödtete den Mönch, und in der Kutte wurde er unter dem Nußbaume beigescharrt.

Hartung eilte zu seinem Wagen, fuhr nach Halle, kam mit der gewöhnlichen Ladung zur bestimmten Zeit zurück, und fand keinen Verdacht gegen sich.

Zwar war Markus vermißt, und man hatte an mehrern Orten nach ihm gefragt. Denn der ganze Convent zu Konradsburg sah auf ihn als das würdigste Subject zu der erledigten Würde eines Küchen- und Kellermeisters,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/314&oldid=- (Version vom 1.8.2018)