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welche die nächste Anwartschaft auf die des Abtes gab. Inzwischen beruhigte man sich dort, bei seinem Nichterscheinen, durch hundert laut belachte Geschichten von seinen nächtlichen Streifzügen.

Aber Stangerode war, seit dem dritten Tage nach Markus Ermordung, ein Ort des Schreckens und des Grausens. Nicht bloß im Mönchenholze ging das blökende Ungethüm um, sondern es kam auch in die Häuser, und setzte sich auf Männer und Weiber. Einige Ortsbewohner, und mit ihnen auch Hartung und Ilsabe, verließen vor Schrecken ihre Häuser; andere liefen nach Konradsburg, um einen Geisterbanner zu holen.

Dieser kam, traf den bekutteten Geist um Mitternacht in dem Holze, und trieb ihn durch Weihwasser vor sich her. Aber aus dem vom Nußbaume beschatteten Winkel war er nicht zu vertreiben. Nun kam, auf den abgestatteten Bericht, am St. Thomastage

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/315&oldid=- (Version vom 1.8.2018)