Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/328

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Durst, sonst wäre er gar jämmerlich gestorben. Endlich am dritten Tage, andere sagen gar, erst am sechsten, wurde der Wald hell und immer heller, und da kam er zuletzt hinaus und auf eine schöne grüne Wiese.

Da war es ihm so leicht um das Herz, und er athmete mit vollen Zügen die freie Luft ein. Auf der Wiese waren Garne ausgelegt; denn da wohnte ein Vogelsteller, der fing die Vögel, die aus dem Walde flogen, und trug sie in die Stadt zum Verkauf.

Solch ein Bursche ist mir gerade von Nöthen, dachte der Vogelsteller, als er Goldnern erblickte, der auf der grünen Wiese nahe an den Garnen stand, und in den weiten blauen Himmel hineinsah, und sich nicht satt sehen konnte.

Der Vogelsteller wollte sich einen Spaß machen: er zog seine Garne, und – husch! war Goldner gefangen, und lag unter dem

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 289. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/328&oldid=- (Version vom 1.8.2018)