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„Solch einen Burschen hab’ ich gerade von Nöthen!“ und schloß das Thor des Gartens. Goldner ließ es sich gefallen, denn ihm däuchte unter den Blumen ein gar buntes Leben, zumal er ganz die Hoffnung aufgegeben hatte, die Hütte seines Vaters wieder zu finden.

„Fort, in den Wald!“ sprach der Gärtner eines Morgens zu Goldnern, „hol’ mir einen wilden Rosenstock, da ich zahme Rosen darauf pflanze!“ Goldner ging, und kam mit einem Stock der schönsten goldfarbenen Rosen zurück, die waren auch nicht anders, als hätte sie der geschickteste Goldschmied für die Tafel eines Königes geschmiedet.

„Packe dich mit diesen goldenen Rosen!“ schrie der Gärtner, „du hast es mit dem Bösen zu thun!“ und so stieß er ihn gar unsanft aus dem Garten, indem er die goldenen Rosen unter vielen Verwünschungen in die Erde trat.

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/331&oldid=- (Version vom 1.8.2018)