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Graben, den das Kloster umgiebt, und stürzt sie hinab.

Daß unter den Klosterruinen viele Schätze noch ruhen, leidet keinen Zweifel; denn es ging einmal ein armer Schuhflicker von Bernburg zum Markt nach Nienburg, und ruhte auf einer Anhöhe, der Klobenhoch genannt, aus. Er hatte sich auf einen Stein gesetzt, und wie er sich nun ein Mal zufällig umsah, da lagen auf frisch aufgeworfener Erde neben ihm viel Silberstücke, wohl an die drei Thaler, und doch wurde zur Zeit der Zerstörung des Klosters nur ein Theil der Schätze zum Klobenhoch gebracht.

Nach den Gold- und Silbertöpfen war nun wohl mancher lüstern; doch keiner wagte es, sich in ihren Besitz setzen zu wollen, aus Furcht vor der weißen Jungfrau. Als diese aber seltner erschien, kühne Jäger in den Busch drangen, ungestört ihr Wild verfolgten, und unbeschädigt zurückkamen, wagten

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/341&oldid=- (Version vom 1.8.2018)