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zu dessen Erklärung das Volk sich folgendes Mährchen erzählt.

Am Fuße des Rambergs hatte ein Müller eine Windmühle. Lange schon stand sie da, war seit Jahrhunderten bei seiner Familie gewesen, immer vom Vater auf den Sohn fortgeerbt, hatte stets ihren Mann genährt, und ruhige genügsame Bewohner gehabt. Kaum aber war unser Müller Besitzer davon, als er hier und da Mängel und Fehler an ihr bemerkte. Besonders klagte er über den wenigen Wind, den er habe, und verfiel daher auf die Idee, auf die höchste Spitze des Rambergs eine neue Mühle zu erbauen. Aber wie dieß bewerkstelligen? – wie selbige gegen die heftigen Windstürme auf dieser Höhe sichern? wo den Baumeister dazu hernehmen?

Diese Hindernisse und die daraus fließende Folge, daß seine Idee nie ausgeführt werden könne, machten ihn äußerst verdrießlich.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/344&oldid=- (Version vom 1.8.2018)