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„Ich wurde bei einem Kaufmann einquartiert, der ein ungefähr siebzehn Jahr altes Mädchen bei sich hatte, welche von der Gicht ganz gelähmt, gekrümmt und entsetzlich gequält ward. Es war seines Bruders Tochter, die sich, der ärztlichen Hülfe halber, nach der Stadt begeben hatte. Bisher waren alle Versuche vergebens gewesen, und die junge Leidende war immerfort an ihr Lager gefesselt. Dieß traurige Schicksal störte die Zufriedenheit der Familie sehr, welche außerdem alle Ansprüche auf Lebensgenuß hatte. Sie war sehr wohlhabend, ja, sehr reich zu nennen. Dieser ihr Reichthum schrieb sich von der Mutter, einer gebornen Venetianerin, her; ursprünglich aber stammte er vom Fichtelgebirge ab, von wo er nach Venedig gekommen war.“

„Durch einen sonderbaren Zufall befinde ich mich nun schon seit geraumer Zeit im Besitze eines Mittels gegen die Gicht, das, so

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/359&oldid=- (Version vom 1.8.2018)