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sie auch darnach suchten, eine Oeffnung, wo man hätte durchgehen können. Kuno setzte sich nieder, und befahl den Knappen, daß einer die Mauer hinan kletterte, und hinüber schaute, wie es da aussähe. Sofort stieg einer auf den Schultern der andern hinan, klimmte bis auf die Höhe der Mauer, und als er nun oben saß, blickte er lächelnd zurück auf den Ritter, und verschwand auf der andern Seite. Da klimmte der zweite hinan, und als er oben saß, und Kuno gespannt seiner Botschaft harrte, da nickte er seinem Herrn freundlich zu, und, weg war er.

„Nun habe ich noch dich,“ sprach Kuno zum dritten, „wenn auch du mich verlässest, so bin ich in wegloser Wüste allein, und ein Raub wilder Thiere!“

„Ich bleibe euch treu bis in den Tod,“ sprach der Knappe, „helft mir nur auf die Mauer, und ich entdecke euch redlich, was ich sehe.“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/384&oldid=- (Version vom 1.8.2018)