Seite:Gottschalck Sagen und Volksmaehrchen der Deutschen.pdf/392

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zerbrechenden Ringe. Mit einem Schrei des Entsetzens und der Freude warf sie sich zum Erstaunen der Hochzeitsgäste in Kuno’s Arme, und sprach:

„O! verzeih mein Gemahl! den Gott mir wiedergab; verzeih meinen Irrthum, und nimm als liebendes Weib von neuem mich an!“

„Du bist, entgegnete Kuno, durch sieben Jahre treu mir geblieben. Der Herr hat uns nach vielen Gefahren, nach großer Prüfung wieder vereint, nun soll uns nur der Tod trennen!“

Es war indessen der Freier, es waren die Hochzeitsgäste still fortgegangen, und als Kuno und sein Weib von ihrem ersten freudigen Entzücken sich erholt hatten, sahen sie sich allein im weiten Prunksaale. Man ließ alle

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/392&oldid=- (Version vom 1.8.2018)