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zum Christenthum bekehren. Dadurch wurde er aber in einen Krieg mit den Sachsen verwickelt, der über drei und dreißig Jahre dauerte. Oft wurden die letztern geschlagen, aber nach jedem Siege Karls, und nach jedem Friedensschlusse, griffen sie immer wieder zu den Waffen, und nach jeder scheinbaren Annahme des Christenthums kehrten sie zum Götzendienste zurück. Dieß erbitterte Karln zuletzt so sehr, daß er, nach damaligen schrecklichen Toleranzbegriffen, Gewalt brauchte, viele, die sich nicht wollten taufen lassen, niederhauen ließ, und gebot, daß diejenigen, welche nach der Annahme des Christenthums fortfahren würden, als Heiden zu leben, und den Götzen zu dienen, mit dem Tode bestraft werden sollten.

Die heidnischen Sachsen mußten zwar endlich der Gewalt weichen, und öffentlich die Taufe annehmen; allein in ihren Herzen blieben sie dennoch Heiden, und wenn sich

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)