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selbst, theils zum Nachlegen des Holzes, theils zum Herausziehen der Feuerbrände, mit welchen in der Hand sie in Schmaus und Fröhlichkeit um das Opferfeuer herum tanzten. Da auf den Höhen des Harzes, wenigstens auf dem Brocken, am Feste des ersten Maies gewöhnlich noch Schnee lag, so bedurfte man der Besen, auf deren Stielen die Fabel die Damen der Walpurgisnacht reiten läßt, zum Fegen und Reinigen des Opferplatzes.

Die damaligen Christen hielten allgemein den Götzendienst für Teufelsdienst, und glaubten nichts gewisser, als daß der Teufel selbst, trotz der mit christlichen Wachen besetzten Wege zu den Opferplätzen, seine treuen Anhänger zu unterstützen wisse, und durch die Luft zum Brocken hinjage. Ein Wahnglaube, welchen die abergläubische Wache durch ihr Geschwätz von den gesehenen Teufelsmasken und Hexengestalten zur Bemäntelung ihrer Flucht

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/46&oldid=- (Version vom 1.8.2018)