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Vorrede.

Keiner europäischen Nation fehlt es an fabelhaften Erzählungen aus der Geschichte ihrer Vorzeit, welche unterm Volke einheimisch sind, ihm angehören, und daher mit Recht Volkssagen, Volksmährchen genannt werden. Die Vorliebe für das Alterthümliche war es, welche sie aufbewahrte, vom Vater dem Sohne, und von diesem dem Enkel bis auf unsere Tage forterzählen ließ. Daß sie nicht bloß Spiele einer lebhaften Einbildungskraft sind, sondern gewöhnlich irgend einer Veranlassung ihre Entstehung danken, leidet keinen Zweifel. Spürt man dieser nach, so findet man sie oft in dieser oder jener historischen Handlung der ältesten Zeit. Greifen sie mit dem Geiste der Vorzeit, oder mit den Handlungen mehrerer oder auch nur einzelner Menschen, in einander, so erhalten sie schon mehr Wichtigkeit. Finden sich aber auch historische Hinweisungen oder örtliche Ueberbleibsel,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite III. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)