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Und so fand, nachdem eine lange stürmische Berathung die Köpfe und Zungen der Eiferer, es sey betäubt, oder abgekühlt hatte, der Rath eines bejahrten Aldermanns Eingang, der den Versuch einer Kriegslist vorschlug, welche den Entführten schnellere Befreiung versprach.

Auf seinen Rath mußte jeder still nach seinem Hause zurückkehren, und Bestürzung und Rache tief im Herzen verschließen. Dann wurde (gleich als hätte man bei dem fortwährenden Freudentaumel jene Entführten noch nicht vermißt, oder erwarte ruhig ihre Heimkehr) so lärmend als möglich ein ähnlicher festlicher Tanz, auf den eigentlichen Polterabend, in den Häusern der Stadt angesagt, und die Nachricht davon durch vertraute Boten auch in den benachbarten Weilern und Dörfern verbreitet.

Und die Kunde davon kam auch bis zu den Ohren des Burgherrn von Arnstein, der

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)