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stürzte er zurück, und forderte sein Streitroß. Aber zehn kraftvolle Arme hielten ihm Hände und Schultern und Füße, wie mit eisernen Fesseln umstrickt. Einige der Ritter und Knappen, die brüllend dem Burgherrn zu Hülfe eilten, wurden, nach kurzem Kampf, übermannt und gefesselt; die meisten entflohen schreiend, von schimpflichen Schlägen und Steinwürfen zerbläut.

Die eingefangenen Räuber wurden im lauten Triumph der Stadt zu geführt. Den Burgherrn von Arnstein spundete man vorläufig in einen großen eichenen Kasten ein. Und hier gestand er, durch die Anstalten zu seiner nahen Hinrichtung geschreckt, den verübten und den beabsichtigten Frevel. Die geraubten Jungfrauen wurden, auf seinen Befehl, augenblicklich zurückgebracht; und nur mit schwerem Lösegelde, und der eidlichen Zusage, sich nie wieder eines Frevels gegen die Stadt und deren Bewohner schuldig zu

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)