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sie sie ihm doch hartnäckig, fürchtend, er banne ihnen das Rattenheer von neuem auf den Hals.

Darob ergrimmte der Zaubermann entsetzlich, und beschloß, sich dafür recht weidlich zu rächen. Als nun eines Sonntags die Bürger alle in den Gotteshäusern waren, ging er wieder mit seinem verwünschten Pfeifchen durch alle Straßen. Ratten gab es nicht mehr, dafür kamen aber die Kinder aus den Häusern und zogen ihm gleich jenen nach. Als er nun hundert und dreißig Knaben und Mädchen beisammen hatte, ging er mit ihnen durch die enge bungelose Straße zum Osterthore hinaus nach dem Koppelberge zu.

Ein Dienstmädchen, das mit einem kleinen Kinde im Mantel am Thore stand, war neugierig zu sehen, was daraus werden solle, und folgte dem Kinderschwarme. Als nun der Mann, der den Zug anführte, an den Berg kam, öffnete sich dieser, er ging hinein,

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/98&oldid=- (Version vom 1.8.2018)