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alle Kinder mit ihm, und schwapp! da schlug die Oeffnung zu, und weg war alles.

Zitternd und bebend eilte das erschrockene Dienstmädchen zurück, und erzählte die traurige Begebenheit.

(Nach einer andern Lesart sollen zwei von den hundert und dreißig Kindern umgekehrt und in die Stadt gekommen seyn. Eins davon wäre blind, das andere stumm gewesen. Das letztere habe die Gegend des Berges, wo er sich geöffnet, angezeigt, und das blinde die Erzählung dazu geliefert.)

Die Nachricht war indessen kaum kundbar geworden, als alles aus den Kirchen heraus und nach dem Koppelberge stürzte. Das war ein Klagen und ein Jammergeschrei, ein Rufen und ein Weinen. Aber umsonst, der Berg blieb verschlossen, und die Kinder kamen nicht zurück. Nur eine Vertiefung gewahrte man an dem Berge, die der Eingang gewesen zu seyn schien.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)