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Anhang.
Die Sagen des Herzogthums Sachsen-Altenburg.


1) Das Wappen der Stadt Altenburg.
S. v. Beust, Jahrbücher d. Fürst. Altenburg. Camb. 1800. Bd. I. S. 79. Heusinger, Sagen und Geschichten aus den Sachsenländern. Leipz. (1856) S. 128.

Als im J. 1306[1] Markgraf Friedrich einige Zeit sein Hoflager in Altenburg hielt, waren von der kaiserlichen Parthei Mörder gedungen, die dem Markgrafen bei einem Gastmahle in Schwarzen Bären auf dem Markte den Garaus machen sollten. Den Schimpf, den damals ein altadeliges Geschlecht auf sich lud, machte ein Altenburger Bürger, Namens Kornschreiber, mit seinem Blute gut. In dem Augenblicke nämlich, als einer der Verräther einen Streich nach des Markgrafen Kopf that, wurde er von dem Altenburger aufgefangen, so daß diesem zwar die Hand abgehauen ward, Herr Friedrich aber unversehrt aus dem Gedränge kam. Die abgehauene Hand aber nebst dem Roß, dem eigentlichen fürstlichen Wappen, führt die Stadt noch bis heute.


2) Das Bild in der Kirche zu Altenburg.
S. J. V. S. M. Altenburgi altitudo. Altenb. 1699. in 4. S. 15.

Als man in der Brüderkirche zu Altenburg 1684 die


  1. Richtiger ist die Jahreszahl 1295, denn in diesem Jahre zu Weihnachten war er hier um sich mit dem sich hier aufhaltenden Kaiser Adolf von Nassau zu vergleichen: sein Retter war ein Freiberger, kein Altenburger (s. Wegele, Friedrich d. Freudige S. 214. Löbe in d. Mittheil. d. Gesch. Ges. d. Osterl. Bd. I.).
Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_305.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)