Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens II 337.jpg

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und auf seine Gemahlin (des Herzogs Christian Tochter) ebensoviel nebst TR (Tinctur) allein repartirt wurde. Erwartungsvoll sah nun der Herzog diesem glücklichen Tage entgegen, ließ die schon angeführte Münze prägen, mit den Worten: „Gott ich danke Dir“ etc. und machte indessen die Rechnung, wie das Erhaltene angewendet werden solle, mit großer Pünktlichkeit, als der König von Waldeck dem Herzog offerirte: „so wahr, als ein Gott im Himmel wäre, demselben zur Dankbarkeit 6 Wochen nach Ostern ein Wahrzeichen zu überschicken, welches bestehen sollte in einem Diamant von einem Pfunde, in einem Stücke Gold, ein Pfund schwer, und in einem Pfund Perlen aus der See, Alles aus der neuen Welt.“ Auch sollte der Herzog ferner erhalten die goldene Schabrake, welche der König von Waldeck aus dem Kriege mitgebracht hatte, die goldenen Schilde und Spangen, eine goldene Fahne, zwei goldene Schlaguhren, und alles sein goldenes Küchengeschirr und übrigens wolle er für seinen Freund die goldene Bergart vollends ausarbeiten lassen, wovon der Frau von Unruh der siebente Theil beschieden sei. Der König von Waldeck mußte aber schnell verreisen, konnte also nicht kommen, schrieb ihm also deshalb noch mehrmals, versprach ihm auch 8 Rubine und Diamanten, wie seine ihm zugesendeten Muster wären, welche er ihm zu seinem Ordenszeichen mitbringen wollte, sobald er käme. Später schrieb er ihm, er hoffe die Ostermette im Kloster Laußnitz zuzubringen und dem Herzog einige neue Säcke mitzubringen, allein er kam nicht, wohl aber starb der Herzog, man fand aber in seinem eingebildeten Einnahme-Buche eine „Designation, was durch göttlichen Beistand zu milden Stiftungen, Donationen, und andern Fundationen anzuwenden und zu gebrauchen sei“. Es sollte zum Splendor des fürstlichen Samthauses Ernestinischer Linie ein Hauptdirectorium angestellt werden für 800000 Thlr., die Herzöge zu Meiningen, Römhild, Hildburghausen und Saalfeld sollten jeder 500000 Thlr. erhalten, zu einem adeligen Stifte sollten angewendet werden 400000 Thlr., zu einem Zuchthause 320000 Thlr., für Ihro Lbd. meine Gemahlin

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_337.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)