Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens II 341.jpg

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27) Die drei Kreuzsteine bei Kloster Laußnitz.
S. Back a. a. O. S. 296.

Sonst sah man am Wege, da wo jetzt der Gasthof zu Kloster Laußnitz steht, drei alte verwitterte Kreuzsteine, diese sollten an die zwei letzten Nonnen erinnern, welche in dem Kloster gelebt haben. Als nämlich um das Jahr 1526 die Zahl der Nonnen bis auf sieben geschmolzen war und sehr bald auch diese kleine Anzahl bis auf zwei, welche die Namen Farnesia und Anoetnezza führten, herabgesunken war, so wollten dieselben gleichwohl ihre Heimath nicht verlassen, sondern blieben im Kloster und machten im Dorfe die Krankenpflegerinnen. Eines Abends im Hochsommer hatten sie einen solchen Gang zu thun, zwar stand ein furchtbares Gewitter am Himmel, allein sie ließen sich gleichwohl nicht abhalten, sondern machten sich auf und gingen unter furchtbaren Donnerschlägen nach dem Dorfe. Als sie aber an jene Stelle kamen, wo später die Kreuzsteine zum Andenken gesetzt worden sind, fuhr ein fürchterlicher Blitz herab und erschlug sie beide. In der herrschaftlichen Kapelle befinden sich heute noch zwei Bilder, welche ihre Gesichtszüge darstellen.


28) Anzeichen bei Eisenberg.
S. Gschwend, Eisenbergische Chronika. Eisenb. 1758. S. 376.

Im Juli 1553 ließen sich bei Eisenberg zwei feurige Schlangen sehen, die sich mit einander und ihre Schwänze in einander verwickelten. Man sah dies als eine unglückliche Vorbedeutung der blutigen Schlacht zwischen Churfürst Moritz und Markgraf Albrecht an.


29) Das Wahrzeichen von Lohma.
Altenburger Kirchengal. Bd. I. S. 49.

Auf dem einen Thurme der Kirche zu Lohma an d. Leine (südöstlich von Altenburg) war sonst das Wahrzeichen

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_341.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)