Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens II 400.jpg

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zu begrüßen. Der Tag ging unter mancher heiterer Kurzweil zu Ende und es war spät geworden als der Churfürst den Aufbruch befahl. Als er nun der letzte von Allen seinen Wagen bestieg, drückte er dem alten Wildmeister die Hand und sprach lächelnd zu ihm: „es hat mir wohl gethan, daß Ihr Euch meiner so herzlich gefreut habt, darum soll unser Schloß hier von heute an die fröhliche Wiederkunft heißen und niemals anders.“ Und so heißt es noch.


95) Der schwarze Teich bei Mötzelbach.

Am Wege von Dorndorf nach Mötzelbach liegt der sogenannte schwarze Teich in torfreichem, fast vulkanischem Boden. Dieser Teich soll im J. 1686 und auch bereits vierzig Jahre vorher in einem glühend heißen Sommer, als Hitze und Gluth Alles ringsum versengt hatte, ausgetrocknet sein und sich sogar von selbst entzündet und einen ganzen Sommer lang gebrannt haben. Stundenweit hat man den Rauch und Dampf des brennenden Teiches gesehen, hell jedoch hat das Feuer nie gebrannt; wenn man aber eine Scholle Erde aufnahm, da schlugen die hellen Flammen heraus und man sah es darinnen unheimlich glühen und flimmern, wie in einem Schmelzofen.


96) Den Letzten hole der Teufel.
S. Greß a. a. O. S. 106 fg.

Bis zum J. 1642 hausten zu Uhlstedt die Herren von Kochberg, in diesem letztgenannten Jahre starb ihr Geschlecht auf folgende Weise aus. Der Ritter Georg Eckert von Kochberg war mit andern Rittern in Kahla zu einem Schmause gewesen und sie hatten dort weidlich gezecht, gespielt und sich lustig gemacht. Als es Abend ward, bestiegen sie, des edlen Weines voll, ihre Rosse, um in ihre Heimath zurückzukehren, und als sie lustig mit einander scherzend in die Nähe der

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_II_400.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)