ist, und die Triebisch sein. Die drei Schlösser sind die noch vorhandene Albrechtsburg, das burggräfliche, welches durch die Zeit, und das bischöfliche, das durch Brand zerstört ist.
Ein anderes Räthsel lautet: Wo sind drei Schlösser auf einem Berge? ein Dörflein in einem Graben? und eine Brücke, die höher ist, als die Thürme in der Stadt?
Das ist Meißen, denn auf dem Berge liegen die drei schon erwähnten Schlösser, das Dorf ist hier in dem Stadtgraben erbaut, und die Brücke auf der Albrechtsburg, welche den Schloßberg und den St. Afraberg verbindet und unter der der Weg nach Lommatsch und Freiberg geht, liegt höher als der Thurm der Stadtkirche.
Einer der angenehmsten Spaziergänge der Bewohner der Stadt Meißen führt nach dem Buschbade im Triebischthale. Hoch über dem Thalgrunde, der hier förmlich zum Kessel wird, erhebt sich ein Fels, dessen höchste, steil abfallende Kuppe ein hohes eisernes Kreuz ziert. Diesen nennt man den Götterfelsen (Götterberg). Dieser Fels soll seinen Namen davon haben, daß die Hermundurer auf ihm ihre Opferfeste hielten, und wahrscheinlich haben hier die Sorben ihren guten Gott, den Dobribog verehrt, wofür der Name des nahe gelegenen Dorfes Dobritz spricht.
Am eilften März des Jahres 1679 ist in der Stadt Meißen ein jämmerlicher Erdfall geschehen, da die Tuchmacher ihre nassen Tücher auch an Sonn- und Festtagen ausgespannt, und 11 Personen sind dabei verunglückt. Eines Schäfers Tochter sang mehrere Abende und Morgen zuvor etliche Sterbelieder, und es träumte ihr, die Mutter zöge ihr ein
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_058.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)