Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 064.jpg

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Nassau giebt Zeugniß von dem grimmigen Kampfe, in welchem die beiden Riesen, nachdem sie sich die schöne Bila für immer entrissen sahen, unter sich selbst entbrannten und bei welchem der Sieger den Besiegten nur noch kurze Zeit überlebte.


58) Woher das Wappen derer von Schönberg entstanden sei?
Grünewald, Meißner Chronik Bd. I. Anhang S. 87.

In einem alten handschriftlichen Wappenbuch findet sich folgende Erklärung über den Ursprung des uralten meißnischen Geschlechts der Schönberge. Es soll ein Ritter aus dieser Familie einst ins gelobte Land gezogen und auf der Jagd an einem Flusse, dessen morastige Ufer mit Schilf bedeckt waren, von einem Löwen überfallen worden sein. Dem hat der tapfere Ritter so zugesetzt, daß er verwundet und brüllend vor Schmerz sich in den Schilfwald zurückzog, der Schönberg aber hat nicht abgelassen, sondern ist ihm gefolgt und hat ihm hier den Todesstoß gegeben. Wie nun der Löwe verendet und von ihm aus dem Moraste gezogen war, da fand es sich, daß er zur Hälfte mit Meerlinsen bedeckt war und grün aussah. Der Ritter hat hierauf zum Andenken an diese Begebenheit in sein Wappen einen kämpfenden Löwen, dessen Unterleib grün, der Oberleib aber roth ist, aufgenommen.


59) Warum die Familie derer von Bünau nur drei bestimmte Taufnamen führt und woher ihr Wappen rührt.
König, Sächs. Adelshist. Bd. II. S. 211. Peccenstein Theatr. Sax. I. S. 50. Sachsengrün II. Jahrg. 1801. S. 50.

Zur Zeit als das Faustrecht die Deutschen Gauen unsicher machte, fanden sich doch auch Ritter, welche diesem Unwesen zu steuern suchten. Einer dieser wackern Ritter, welcher sich auf einer Aue angesiedelt hatte, focht tapfer gegen die Wegelagerer und da die Spitze seiner Lanze nie ihr Ziel verfehlte und tödtlich stach, so pflegte man zu sagen, der Ritter auf

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_064.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)