Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 066.jpg

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Statüe soll den Fahnenträger einer sächsischen Besatzung vorstellen. Als dieser nämlich im dreißigjährigen Kriege das ihm anvertraute Banner gegen die stürmenden Schweden so lange vertheidigt hatte, bis ihn die Feinde bis auf die äußerste Spitze des Walles drängten, so stürzte er sich mit der Fahne vom Felsen herab, allein Gott hielt seine Hand über ihn und er kam samt dem Banner glücklich davon.


61) Die Entdeckung des Silberbergwerks zu Scharfenberg.
Peccenstein, Theatrum Saxon. Th. II. S. 6.

Das Schloß Scharfenberg, welches seinen Ursprung bis auf Kaiser Heinrich den Finkler (934 n. Chr.) zurückführt, soll seinen Namen von dem Silberbergwerk, welches hier stark „geschurfft“ worden sei, haben. Eines Tages ist nämlich Markgraf Heinrich der Erlauchte hier auf der Jagd gewesen, da hat sein Roß einen Stein mit dem Fuß in die Höhe gestoßen, dessen Glanz so ausnehmend schön gewesen, daß der Fürst abgestiegen und selbigen aufgehoben, dann aber durch Geschworene zu Freiberg hat probiren lassen, da sich denn befunden, daß es gut Silbererz gewesen. Hierauf hat der Markgraf hier einfahren lassen und den Berg daselbst so reich an Silbererz und Blei gefunden, auch davon solche Ausbeute erlangt, daß man sagte, er könne mit solcher und was ihm aus Freiberg zugekommen, ganz Böhmen, wenn es zu verkaufen wäre, mit baarem Gelde bezahlen, inmaßen er sich also bereichert hat, daß er damals für den gewaltigsten Fürsten gehalten und von Kaiser Friedrich II. so geschätzt worden ist, daß dieser seinem Sohne Albert seine Tochter Margarethe zum ehelichen Gemahl gegeben hat.


62) Der Todtenkopf zu Batzdorf. (Drei Sagen.)

Mündlich. Poetisch behandelt von Hofmann, das Meißner Niederland. S. 585. sq. und von Ziehnert Bd. III. S. 19 sq., der aber die Begebenheit in das ebenfalls zu Scharfenberg gehörige Vorwerk Pegenau setzt. In Prosa erz. v. Winter in d. Constit. Zeit. 1852. 31. Octbr. S. 1043 etc.

Auf dem Rittergute Batzdorf, welches auf steiler Höhe

Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_066.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)