Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 238.jpg

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Wenn man von Höckendorf geht, darunter liegt ein Bergwerk, ist so reich an Silber, daß vor viel tausend Thaler daraus genommen worden.

Nicht weit davon liegt der grüne Stollen, da fließet die Weißeritz, über dem Wasser nach dem Tharandischen Walde, dem Berg hinauf liegt ein reiches Bergwerk, darinnen Rothgülden- und Glaserz am Bruche stehet, auch bereits das Wahrzeichen an einem Baume zu finden, eine spitze Keulhaue und unter dem Baume ein großer Stein, darauf drey Kreuze gehauen. Weiter hinauf in dem Walde wird man mehr Zeichen an Bäumen finden, und mitten durch die Bäume streichet ein sehr mächtiger Kupfergang einer Elle breit, und liegt der ganze Mann da, der sich nach dem Wasser, der halbe Theil oder Arm nach Freiberg, und das ganze Corpus liegt nach dem Tharander Walde, wie die Zeichen vermelden.

Zu Höckendorf, wo das reiche Silber-Bergwerk ist, welches aber durch Gottes Strafe wegen Uebermuths überschwemmt ist, hat ein Bauer 1660 gediegen Silber ausgeackert.

Anno 1681 im Junio ist N. N. durch den rothen Gang mit fleißigem Gebethe gegangen, und den ganzen Stock auf etliche hundert Schritte übers Kreuz angetroffen, und wäre allda das Glück mit Gott zu suchen durch Absenkung des Schachts auf etliche Lachtern etc.“


257) Der Nix in der Weißeritz.
Mündlich.

Auch das kleine Weißeritzflüßchen hat seinen Nix, derselbe hält sich aber gewöhnlich in Dresden auf und wollen ihn Viele in dem hohen Wasserbette hinter den Rädern der Hofmühle sitzen, sich baden und spielen gesehen haben in der Nähe des Ausgangs des An der Weißeritz genannten Gäßchens in der Wilsdruffer Vorstadt.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_238.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)