Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 262.jpg

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den Leuten vom Himmel herab auf die Kleider gefallen, und wenn dieselben auch verschlossen gewesen, hat man doch dergleichen Zeichen auf ihnen gefunden.


286) Der Donatsthurm zu Freiberg.
Curiosa Saxon. 1763. S. 171 sq.

Auf dem sogenannten Donatsthore zu Freiberg befindet sich ein runder und sehr starker Thurm, dessen Mauern 9 Ellen stark sind und den angeblich die Bergleute, so jeder nur einen Pfennig von ihrem Solde abgegeben, haben erbauen lassen. Wenn man nun um die Stadt Freiberg herumgeht, so sieht man, wenn man vom Erbischen Thore nach dem Donatthor zugeht, einen kleinen viereckigen Wachtthurm, hinter den sich, sobald man demselben gleichsteht, der große Donatthorthurm verkriecht, also daß man von solchem nichts mehr als den Knopf von der oben darauf stehenden Fahne sehen kann, trotzdem daß der große Thurm noch mehr als einmal so hoch ist, als der nächst vorstehende Wachtthurm.[1]


287) Der Berggeist am Donat zu Freiberg.
Ziehnert Bd. III. S 170 sq.

Auf dem Donat Spath, im Bereiche der Elisabethen Fundgrube zu Freiberg sieht man in der Nähe eines alten Schachtes den Namen Hans in Stein gehauen und deutet ihn als das Erinnerungszeichen an einen hier verunglückten Bergmann dieses Namens. Die Sage erzählt hierüber Folgendes.

Es hat einmal am Donat ein armer Bergmann, Namens Hans, gearbeitet, der so in Dürftigkeit schmachtete, daß er oft in der Grube mit Thränen laut über seine Noth jammerte.


  1. Wenn man von Neudorf aus nach Neustadt-Dresden geht, giebt es auch eine Stelle, von wo aus gesehen der Schloßthurm den Kreuzthurm vollständig deckt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_262.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)