Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 411.jpg

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guten Bestand haben, und man da solchen Reichthum an Erz brechen, daß, wer am Ende einen Kux erhalten und bauen würde, davon noch seine Kindeskinder Nahrung haben würden, und es werde an demselbigen Orte am Bährenstein eine Stadt gebauet werden, wohin die andern Städte zu Markte gehen würden, und werde das Erz liegen vorn am Bährenstein unter dem großen Steine herabwärts, die Mönche würden aber solches nicht erleben, sondern durch einen Aufruhr verjagt werden, und ob sie gleich wiederkämen, so würden sie doch ausgerottet und das Kloster so wüst werden, daß auf der Kirche und den Mauern Him-, Heidel- und Erdbeeren wüchsen, und werde dann solch Kloster mit seinem Zubehör an die Fürsten von Sachsen kommen, bei denen dann dieses Bergwerk, wenn wilde Bäume so stark, daß man aus ihnen Bretter schneiden könne, in dem Klostergarten aufwachsen würden, aufkommen werde. Unter Abt Georg Küttner († 1517) sind drei erfahrene Schüler in’s Kloster gekommen, die haben ebenfalls gesagt, daß nach seinem Tode ein Aufruhr entstehen und die Mönche würden verjagt werden. Auch sind diese mit dem besagten Mönch Thomas auf den Bährenstein gekommen, und haben daselbst an einem Ilmbaum ihre Kunde gebraucht und gesagt, daß nirgends ein größerer Knote Erz beisammen liege, denn an diesem Orte unter dem Steine herab an der Ecke des Bährensteins und werde, wenn die Zeit komme, ein solcher Zug von Bergwerk hier entstehen, daß eine Zeche an der andern sein werde, bis über das Wasser daselbst ein Gang sich finden werde, der sein Streichen vom halben Abend in halben Mittag habe und da fügten sich so viele Geschiebe, Flötze und Kalle zusammen, daß man ihn wohl mit St. Georg auf Schneeberg vergleichen könne. Nach dem Absterben des genannten Abtes ist Herr Johann Gottfried (Göpfert) an’s Regiment gekommen und zu dem hat ein Köhler zu Schwarzbach, der alte Burkhart genannt, in’s Kloster ein Geschiebe wie ein Badehütlein groß, daß er beim Abräumen des Meilers etwa einen halben Armbrustschuß vom Bährenstein herab gegen Cranzahl gefunden, gebracht, das hat der Abt auf Schneeberg

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 411. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_411.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)