Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 504.jpg

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furchtbaren dicken Wald, zerplagt ihn die halbe Nacht hindurch, daß er früh morgens nach Hause kommend halb todt aussah, sich todtkrank niederlegte und sagte, ein Gespenst habe ihn in mancherlei Gestalt die Nacht geplagt und stets begleitet, darauf er nach etlichen Tagen gestorben.

Auf eine halbe Meile von Grünhain gegen Waschleite ist einst in der Nacht eine ganze Compagnie Geister, die ein Getön und Concert von sich gegeben, als wenn’s die schönste Musica wäre, dem Pastor zu Scheibenberg, Christian Lehmann († 1688), begegnet. Desgleichen ist einem Gerber von Elterlein, der von Schwarzenberg des Nachts heimgefahren, eine ganze Rotte Reiter ohne Köpfe und in mancherlei Gestalt entgegengekommen, denen er ausgewichen, aber davon krank geworden ist.


565) Der gespenstige Mönch bei Grünhain.
Lehmann S. 75.

50 Jahre nach der Zerstörung des Klosters Grünhain am Elterleiner Wege, da wo des Abtes Hammerwerk gestanden, wie die Schlackenhaufen ausweisen, hat sich sonst ein Gespenst in Mönchsgestalt sehen lassen, welches die Vorbeigehenden, besonders die Trunkenen und Jauchzenden übel bezahlt und einst einen Bergmann von Elterlein, der das Gespenst in der Völlerei herausgefordert, mit den Beinen den Berg hinuntergeschleppt, in den Bach geworfen und am Kopfe so verwundet, daß er viele Tage nicht arbeiten konnte. Einen Richter, der trunken in der Nacht von Grünhain heimgeritten, hat’s mit dem Pferde gestürzt, daß er einen Arm gebrochen, das Pferd samt dem Boten verjagt und ist der Richter mit großer Lebensgefahr heimgekommen.


566) Der gespenstige Bergmann bei Rittersgrün und Scheibenberg.
Lehmann a. a. O. S. 75 cf. S. 53.

Zwischen Rittersgrün und Böhle am Bach ist ein Fels,

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 504. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_504.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)