Seite:Graesse Sagenschatz Sachsens I 532.jpg

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Wenn Du gehest von Stolpen zum Schloß Tholenstein, wenn Du das Schloß ansiehest, so gehe den Berg hinauf, da das Schloß liegt, auf der rechten Hand, der Weg, der da gehet nach Rückersdorf, und von Tholenstein auf die hohe Seite, da wirst Du gehen durch ein Fichtenholz und durch einen Windbruch, da das Holz durchsichtig wird, und es währt nicht lange, so kömmst Du zu einem Wahlenstein, darin ist gehauen ein Bischoff, und wenn Du allda bist, so gehe auf die rechte Hand gegen Mittag 4 Gewend lang, so wirst Du kommen zu einem Grund, der währt nicht lange, dann wirst Du sehen auf der Höhe des Grundes einen Baum, der ist also gestaltet gleich ein Mensch, der da stehet und recket einen Arm von sich, darunter da ist ein großes Guth begraben, daß sich darvon wohl tausend Menschen ernähren könnten, wenn es Gott geben will, daß er es haben soll. In demselben Grund findest Du einen Baum gleichwie einen Armbrustschuß weit, dabei habe ich groß Guth bekommen, das glaube mir sey wahr. Denselben Grund gebe ich Dir zu erkennen, darbei sind diese Wahrzeichen zum Denkmal. Wenn Du in den Grund kömmst und hast Jemand bei Dir, und siehet einer den andern an, so sieht man ganz blau unter dem Angesicht von der großen Guth der Metallen, die in demselben Grunde liegen. Darinnen wirst Du Mooß finden, daß Du meinest, Du würdest versinken, so räume das Mooß hinweg und suche, so wirst Du finden einen klaren Sand, anderthalb Viertel tief, darauf das Mooß also geschwebet, da wirst Du wahrlich finden als die Erbsen und Wicken gut gediegen Gold und ein Theil länglich. Und zum Ueberfluß will ich Dir das erste Wahrzeichen dieses Grundes offenbaren. Das rechte Orth ist gestaltet wie ein Schiff, das auf dem Wasser gehet. Merke mehr, wo der rechte Vater liegt, den will ich Dir weisen, als wenn ich persönlich bei Dir wäre. Willst Du zu dem Ertze gehen, so gehe stracks gegen der rechten Hand und siehe zum Tholenstein zum Thurm und siehe hinter Dich, als Du zuvor bist gestanden, so siehest Du ein klein Berglein, zu dem gehe ohne alle

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Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 1. Schönfeld, Dresden 1874, Seite 532. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Graesse_Sagenschatz_Sachsens_I_532.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)