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ist also weiter nichts zu thun, als daß ich mich an Fräulein Julianen von W. wende. Ich würde sie längstens von meiner Liebe überzeugt haben, wenn ich nicht in Ansehung der Italienischen Gräfin in Ungewisheit gewesen wär. Nunmehro aber soll meine Braut eine einheimische Lady seyn. Hierinnen bin ich also Sir Carln nunmehro auch ähnlich. Juliane weiß noch nichts von meinen Gesinnungen: wie wird aber das gute Kind erstaunen, wenn ich bei ihr ankomme, und mich zu ihren Füßen werfe? Vielleicht seufzt sie bereits in geheim nach mir. Ich will also kommen, schönste Juliane! ich komme gleich. Ihre Schwester ist recht, wie ich sie mir wünsche. Das Mädchen macht mit, und wenn wir auf dem Kopfe tanzen wollten. So ist auch der Magister; wir leben mit einander wie Brüder. Das wird mir einmal ein lustiger Beichtvater werden, wenn der alte Pfarre abgehen sollte. Warum hat aber Sir Carl den Fresco castriren lassen? Ich wollte gleich noch funfzehn Gulden darum geben, wenn ich einen jungen Hund von der Race bekommen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/137&oldid=- (Version vom 1.8.2018)