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hat, welche Clementine zu Sir Carln hatte? Sie müssen nicht alle Blicke eines Mädchens zu ihrem Vortheile auslegen.

Der Magister. Die Eigenliebe, oder philautia, blendet mich nicht, gnädiges Fräulein; allein, ich denke, daß ich wegen verschiedener persönlichen Eigenschaften ein Mädchen rühren kann.

Amalia. Es ist wahr, sie besitzen Vorzüge, unter welchen derjenige, daß sie Magister sind, der vornehmste ist. Einige Mädchens aber haben einen wunderlichen Geschmack, und eine angenehme Bildung gilt bei ihnen mehr, als alle Gelehrsamkeit, und die dadurch erworbenen Kränze.

Der Magister. Sie bringen mich eben auf den rechten Punkt. Gefällt Ihnen meine Bildung nicht? habe ich nicht eine Habichtsnase wie Cyrus, und eine Warze daran wie Cicero? Mir deucht, dieser Schmuck könnte ein Mädchen bezaubern; zumal wenn sie von der geheimen Bedeutung großer und ansehnlicher Nasen etwas gelesen hat, und ausserdem

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/141&oldid=- (Version vom 1.8.2018)