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ein – Sie sind auch nicht katholisch, daß die Religion also eine Hindernis seyn könnte. Gehn Sie also immer zum alten Vater, und halten um die Tochter an.

Der Magister. Das will ich thun; aber aufrichtig zu reden, so muß ich erstlich meinen schwarzen Rock wenden, und nach der Mode machen lassen: damit die äußerliche Seite der innerlichen die Waage hält. Alsdenn werde ich alle Hindernisse überwinden, meine Liebe gestehen, und Hannchen glücklich machen. Es kann unterdessen nicht schaden, wenn sich einige Schwierigkeiten hervor thun: ja es ist allen Liebhabern angenehm, wenn sie in der Liebe rechte hohe Gebürge übersteigen müssen.

Amalia. Sie reden etwas poetisch, Herr Magister; wünschen Sie Sich aber lieber keine Berge; Sie sind kein Jüngling mehr, und ein einziger Hügel sollte Ihnen schon Arbeit genug machen. Kommt Hannchen ein junger Stutzer in Weg; so fällt der Magister Lampert in die Brüche.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/144&oldid=- (Version vom 1.8.2018)