Seite:Grandison der Zweite 1.pdf/147

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wird einen Eindruck sowohl bei dem Vater, als bei der Tochter machen.

Amalia. Es ist wahr, mein Oncle vermag viel bei dem Pfarr; aber Hannchen darf nicht überredet, vielweniger gezwungen werden. Es ist ein angenehmes und munteres Kind, und wir haben einander von Jugend auf geliebt. Suchen Sie ihr zu gefallen, vielleicht geht die Sache nach ihrem Wunsche.

Der Magister. Sie haben Recht. Clementine soll von meiner persönlichen Vortreflichkeit bezaubert und erobert werden. Ich will eine Ode auf sie machen; ich will sie unter ihrem Fenster absingen. Giebt sie meiner Liebe Gehör; so stehe ich hier still; wo nicht; so suche ich andere Kunstgriffe hervor. Ich will sechs Monate blaß wie der Tod aussehen; ich will mich in eine Höhle verstecken, den Bart und die Nägel wachsen lassen; ich will Gras fressen, wie Nebucadnezar: endlich wird sie doch weich, und überwunden werden!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/147&oldid=- (Version vom 1.8.2018)