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Der Oncle. Das sollen Sie sehen, Fräulein Base, daß ich alle meine Leidenschaften, noch vor Ausgang der Woche, völlig in meiner Gewalt haben will.

Amalia. Das ist ein sehr edler Entschluß, Herr Vetter, der Ihnen wirklich Ehre macht; gesetzt, daß Sie auch mit dieser Unternehmung nicht so schleunig zu Werke gehen könnten, als Sie wohl denken.

Der Oncle. Nein nein, wenn ich mir etwas vornehme, so muß es durchgesetzt werden, es koste auch was es wolle. Das wäre der Teuf – –, das wäre doch viel, sage ich, wenn ein Mann der in Italien mehr als 100 Köpfe commandiret hat, seinen eigenen Schädel nicht könnte zurechte bringen!

Amalia. Erlauben Sie, Herr Vetter, ich halte es viel leichter, andrer Leute Köpfe zu commandiren, als seinen eigenen.

Der Oncle. Was der Donnerstag und das Wetterglas wäre es denn auch für eine Kunst, wenn es keine Schwürigkeiten hätte.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/190&oldid=- (Version vom 1.8.2018)