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Sie denken, es wäre etwas, das ich mir gar nicht abgewöhnen könnte – – Der Brandewein – Nicht wahr? Sie haben Recht, es wird eine große Ueberwindung kosten. Das, und noch ein paar eingewurzelte Hausflüche sind noch Ueberbleibsel von dem Soldatenleben. Aber bei meiner Ehre, diesen habe ich bereits den Laufzettel gegeben, und mit jenem werde ich kurz Federlesen machen.

Ich war in der That sehr froh, daß er diesen Vorsatz hatte. Wenn es doch sein könnte, dachte ich. Ich muß ihn bei diesen guten Gedanken zu erhalten suchen, ich reizte seine Ehrbegierde.

Amalia. Alles will ich Ihnen gern glauben; aber daß Sie diesen heldenmüthigen Entschluß glücklich ausführen sollten, das traue ich Ihnen nicht zu. Indessen ist Ihr Vorsatz, eine Gewohnheit zu unterlassen, die Ihrer Ehre oft Eintrag gethan hat, so vortrefflich, daß er, wenn er auch gleich nicht zur Wirklichkeit käme, Ihre Ehre doch in meinen Augen wieder herzustellen scheinet. Ich kann

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/192&oldid=- (Version vom 1.8.2018)