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abgehalten hätten. Verliebte Tändeleien verdienen bei jungen und feurigen Gemüthern einige Nachsicht; wenn aber ein Magister von 45 Jahren dergleichen Possen treibt, denn muß man ihn für einen – – halten. Setzen Sie, mein liebes Fräulein, ein bequemes Wort an die leere Stelle. Nach diesem Eingange muß ich Ihnen eine Unterredung bekannt machen, die ich auf dem Saale mit ihm hielt. Ich gieng, wie Sie wissen, aus der Gesellschaft, um unserer Magd etwas zu befehlen. Kaum war ich vor der Thür; so sprang der alte Lampert hinter mich her,

Magister. Warum verlassen Sie die Gesellschaft, mein schönes Hannchen, man spührt es gleich, wenn eine angenehme Person fehlt.

Ich. Sie thäten also besser, wenn Sie dabei blieben: Denn Sie werden den Mangel zehen angenehmer Personen reichlich ersetzen.

Magister. Ich will mich eben nicht für unleidlich halten; aber das, was Sie sagen, scheint mir eine Hyperbole zu seyn.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/204&oldid=- (Version vom 1.8.2018)