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gedauert. Da ich nun diesem wunderbaren Manne in allem nachfolgen muß, wenn ich anders so glücklich, als er, werden will: so gehört nichts, als eine schöne Henriette zu meiner Vollkommenheit. Es ist also billig, daß ich mich an Dich und an Deine Frau Gemahlin zuerst wende, und Eure liebe Fräulein Tochter von Eurer Hand erwarte. Da man wider meine Person, welche, ohne Ruhm zu melden, nicht unangenehm ist, eben so wenig, als wider mein jährlich Einkommenen, welches nach englischen Gelde reine 500. Pf. einträgt, nichts einwenden wird: so hoffe ich von euch beiden, keine abschlägliche Antwort zu erhalten. Ich weiß zwar, daß sich Julgen ein wenig zieren wird, (das muß sie thun, wenn sie der vortreflichen Henriette ähnlich seyn will,) so hebe Du indessen dem guten Kinde allen Zweifel. Essen und Trinken schmeckt mir noch ganz wohl, und zuweilen fresse ich mehr als zwei Bären; munter und stark bin ich auch: wenn Ihr also Fräulein Julgen, in der Vergleichung mit mir, für zu jung haltet; so betrügt Ihr euch. Ich steh meinen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/224&oldid=- (Version vom 1.8.2018)